Leitungswasser in Deutschland: Qualität, Gesundheit und Nachhaltigkeit im Vergleich zu Mineralwasser
In Deutschland zählt Leitungswasser zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln. Es unterliegt der Trinkwasserverordnung (TrinkwV), die strenge Grenzwerte für Schadstoffe wie Blei, Nitrat, Pestizide und Krankheitserreger festlegt 1.
Die Wasserversorger sind verpflichtet, regelmäßig Proben zu entnehmen und zu analysieren, um die gesundheitliche Unbedenklichkeit sicherzustellen 2.
Trotz dieser hohen Standards greifen viele Menschen zu Mineralwasser in Flaschen – oft in der Annahme, es sei gesünder. Doch Studien und Tests zeigen, dass deutsches Leitungswasser häufig genauso hochwertig oder sogar besser ist als abgefülltes Wasser3. Es enthält ebenfalls Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium, teilweise sogar in höheren Konzentrationen als stilles Mineralwasser1.
Gesundheitliche Aspekte: Mineralien und Schadstoffe
Eine pauschale Aussage darüber, ob Mineralwasser oder Leitungswasser gesünder ist, lässt sich nicht treffen. Der Mineralstoffgehalt variiert regional stark – sowohl bei Leitungs- als auch bei Flaschenwasser3. Zudem deckt der Mensch seinen Bedarf an Mineralstoffen überwiegend über die Nahrung, sodass der Beitrag des Wassers zur Mineralstoffversorgung eher gering ist1.
Was Schadstoffe betrifft, ist Leitungswasser in Deutschland strenger reguliert als Mineralwasser. Die Trinkwasserverordnung enthält spezifische Grenzwerte für Pestizide, PFAS („Ewigkeitschemikalien“) und andere Schadstoffe, die in der Mineral- und Tafelwasserverordnung nicht vorkommen2. Dennoch können alte Hausleitungen (z. B. Bleirohre) das Wasser nachträglich belasten. In solchen Fällen empfiehlt sich eine Wasseranalyse oder die Verwendung eines Wasserfilters2.
Frische und Geschmack
Leitungswasser ist in der Regel frischer, da es direkt aus der Leitung kommt. Mineralwasser hingegen wird abgefüllt, gelagert und transportiert. Der Geschmack kann durch regionale Unterschiede im Kalkgehalt beeinflusst werden. Wer den Geschmack verbessern möchte, kann Wasserfilter oder natürliche Zusätze wie Minze oder Zitronenmelisse verwenden1.
Ökologische und wirtschaftliche Vorteile
Aus ökologischer Sicht ist Leitungswasser klar im Vorteil: Es verursacht deutlich weniger CO₂-Emissionen als Flaschenwasser. Während für einen Liter Flaschenwasser durchschnittlich etwa 202 g CO₂ anfallen, sind es bei Leitungswasser nur 0,35 g CO₂3.
Zudem ist Leitungswasser etwa 100-mal günstiger als Mineralwasser aus Flaschen1.
Quellen:
1: nachhaltig-sein.info – Leitungswasser vs. Mineralwasser
2: Checknatura – Schadstoffe und Mineralien im Wasser
3: DAK Gesundheit – Faktencheck Leitungswasser vs. Mineralwasser